In den Metroid-freien Zeiten (und davon gibt es viele und sie sind lange) lecken sich Fans von Samus' Abenteuern für gewöhnlich die Finger nach einem gleichwertigen Substitut. Es gibt zwar jede Menge Metroidvanias, sogar jede Menge herausragende Metroidvanias, nicht nur auf der Switch. Aber die meisten schaffen es nicht, die Stimmung und das Gameplay der Genre-Mutter einzufangen - oder sie wollen das einfach nicht. Wie ein Messias erschien dann vor sechs Jahren Tom Happ auf der Bildfläche und kredenzte der ausgehungerten Meute sein Ein-Mann-Indie-Projekt Axiom Verge. Es hatte alles: klaustrophobisches Setting, coole Waffen, tolles Level-Design, furchteinflößende Bosse, kurzum: Alles, was ein Metroid-Fan sich wünscht.
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- 1Öfter mal was anderes
- 2Die Frau mit dem Eispickel
- 3Auf Gegnern herumhacken
- 4Viel mehr als nur Eis
Mit viel Vorfreude erwartet wurde dementsprechend der Nachfolger Axiom Verge 2, doch anstatt auf Nummer sicher zu gehen und die Erfolgsrezeptur ein zweites Mal zu verwenden, mixt Happ einige Neuerungen ein und entschied sich für Innovation statt Tradition. Experimente können jedoch schiefgehen, und auch wenn Axiom Verge 2 keinesfalls ein schlechtes Spiel geworden ist, so kommt es doch nicht an den Vorgänger heran. Wir klären nicht nur, warum das so ist, sondern auch, wieso der Indie-Titel vielleicht doch eine Bereicherung für eure Spielebibliothek sein könnte.
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Axiom Verge 2: Launch-Trailer zum neuen 2D-Plattformer
Öfter mal was anderes
Quelle: PC GamesAxiom Verge 2 beginnt mit der Ankunft von Indra an der Jones-Station in der Antarktis. Was sie dort vorhat und sucht, wird erst nach und nach enthüllt.Zunächst also solltet ihr euch frei machen von der Erwartung, hier das nächste Beinahe-Metroid zu spielen. Mit dem Vorgänger hat Axiom Verge 2 (jetzt kaufen 64,04 € ) außer dem Namen, Entwickler und dem Genre nichts gemein. Dieses Mal verkörpert ihr Indra, eine Millionärin und Chefin einer dubiosen Firma. Aus einem bestimmten Grund - zu viel verraten wollen wir an dieser Stelle nicht - macht sie sich auf in die Antarktis und stolpert dort nach kurzer Zeit in eine Art Paralleluniversum. Wenigstens ist sie da nicht alleine, denn zum einen sind dort diverse Forscher und Entdecker gestrandet, zum anderen nisten sich in ihrem Körper Programme ein, die sich als Waffen bezeichnen und die zu allem Überfluss auch noch mit Indra kommunizieren.
Quelle: PC GamesIn den Behausungen der ebenfalls in der Paralleldimension gestrandeten Menschen finden sich manchmal interessante Dokumente.Weitere Exemplare eben dieser Waffen sind in der riesigen Welt versteckt und verleihen der Heldin neue Fertigkeiten, mit denen sie dann weitere Areale betreten und erkunden kann - das ist soweit übliche Metroidvania-Standardkost. Allerdings gibt es zwei Probleme, und zwar ist diese merkwürdige Parallelwelt zwar der uns bekannten Erde sehr ähnlich, sie wird jedoch von aggressiven Maschinenwesen bewohnt. Einige von ihnen wirken, als seien sie von den alten Sumerern entworfen worden, sie haben Stierköpfe, Schwingen und sind auch sonst gruselig fremdartig. Das zweite Problem besteht in der Tatsache, dass der Rückweg zu Indras Heimatdimension versperrt ist, selbst die gestrandeten Wissenschaftler sind ratlos. Selbst ist die Frau, deshalb zieht Indra alleine los - beziehungsweise in Begleitung ihrer "Waffen" und einer kleinen Drohne, um das zu finden, was sie hier suchte und dann in ihre Welt zurückzukehren.
Die Frau mit dem Eispickel
Quelle: PC GamesRechts von Indra markiert der Brunnen einen Speicherpunkt. Hier kommt ihr nach dem Bildschirmtod wieder zu euch und hier sichert ihr euren Fortschritt.Wo Axiom Verge auf Schusswaffen setzte, fokussiert sich der Nachfolger auf den Nahkampf. Bereits Sekunden nach Spielstart findet Indra das dazu nötige Handwerkzeug, einen Eispickel. Obwohl es sich dabei um ein Kletterhilfmittel handelt, nutzt sie es alleine, um Feinden damit ein paar Backpfeifen zu verpassen - es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber dass sie das Festhalten an Klippen und an Wänden erst sehr viel später lernt, ergibt wenig Sinn. Bewaffnung für den Kampf auf Distanz gibt es aber auch, nämlich einen Bumerang. Beide Optionen klingen wenig spannend, und das sind sie auch - in dieser mystischen Welt attackieren Feinde mit Raketenwerfern und Laser, während wir selbst nur primitive Waffen zücken.
Quelle: PC GamesMit ihrer Hacking-Fähigkeit kann Indra Gegner und Maschinen manipulieren. Die Plattform setzen wir auf diese Art in Gang.Die Kämpfe sind auf jeden Fall einer der weniger gelungenen Aspekte an Axiom Verge 2: Das Treffer-Feedback lässt zu wünschen übrig und allzu spannend ist es auch nicht, mit dem Eispickel auf Mecha-Wesen einzudreschen. Eine große Stärke des Vorgängers waren die Bosskämpfe, doch auch die wissen in Axiom Verge 2 nicht zu überzeugen. Es gibt davon nämlich nur sehr wenige, und die meisten lassen sich komplett umgehen. Das mag für frustempfindliche Spieler schön sein, aber allzu gefährlich sind die Obermotze nicht einmal. Meistens feuern sie einfach aus allen Rohren, viel Taktik ist beim Vorgehen nicht erforderlich. So fehlt jedoch auch das Triumphgefühl, wenn man ein riesiges Monster erlegt.
Auf Gegnern herumhacken
Quelle: PC GamesDieses Vieh macht zwar optisch viel her, lässt sich aber einfach umgehen oder durch bloßes Draufdreschen besiegen. Enttäuschend!Aber es gibt auch gute Ideen, die Axiom Verge 2 bereichern. Die Drohne aus dem ersten Teil kehrt zurück, und ihre Parts wurden erweitert. An bestimmten Stellen kann Indra mit der Drohne in eine weitere Dimension schlüpfen. Dort ist alles viel bunter und noch pixeliger als in der normalen Umgebung. Oft ist es nötig, mit der Drohne Abschnitte in diesen sogenannten Breach-Bereichen zu absolvieren, um dann an einem Altar wieder in die Ursprungsdimension an einem bislang unzugänglichen Ort aufzutauchen. Da die Drohne viel kleiner ist und sich auf andere Weise fortbewegt und kämpft als Indra - etwa katapultiert sich das mechanische Helferlein mit einem Draht an Kanten nach oben - sorgt das für Abwechslung. Auch außerhalb der Breach-Bereiche kann Indra (manchmal muss sie das auch) die Kontrolle der Drohne auf Knopfdruck übernehmen und wieder abgeben.
Quelle: PC GamesDie Karte könnte definitiv nützlicher sein. Items und Ausgänge der Breach-Welt werden nicht eingezeichnet, ihr könnt euch nur Erinnerungen setzen.Durch das Einsammeln von Apokalypse-Behältern erhält die Protagonistin Fähigkeitspunkte, die sie dann in ihre Gesundheit, verursachten Schaden oder etwa die Hacking-Fähigkeit investiert. Hacking? Richtig, Indra, kann Gegner und Mechanismen kontrollieren, beziehungsweise mit Code infizieren. Je nach Feind stehen nach erfolgreichem Hack - dazu muss das Ziel innerhalb des Code-Radius gelangen - verschiedene Optionen zur Auswahl. Gegner können etwa zur Selbstzerstörung gezwungen werden, auf unsere Seite wechseln, deaktiviert werden oder ihre Ladung abwerfen. Je höher das Level der Fertigkeit, desto zahlreicher und praktischer die Hack-Optionen. Allerdings benötigt man die Cyber-Hilfe bei den meisten Gegnern schlichtweg gar nicht, da man ihnen aus dem Weg gehen oder sie einfach mit herkömmlichen Angriffen zerstören kann.
Viel mehr als nur Eis
Quelle: PC GamesIndras Reise führt sie auch in die Tiefen eines Sees. Erst durch die richtigen Updates für ihren Körper bewegt sie sich hier behände wie an Land.Wichtig bei so einem Metroidvania ist auf jeden Fall die Spielwelt. Und die ist in Axiom Verge 2 insgesamt durchaus gelungen. Einem Crossover zwischen sumerisch-babylonischer Architektur und Kunst sowie einem eisigen Schauplatz und Robotern begegnet man nicht alle Tage. Und obwohl der Titel theoretisch im ewigen Eis spielt, ist für Abwechslung gesorgt und die Umgebungen sehen keinesfalls alle gleich aus. So ist Indra etwa auch in alten Ruinen, in einem tiefen See oder in einer weitläufigen Steppe unterwegs. Mit den engen Tunneln einer Raumstation hat das natürlich wenig gemein, aber Tom Happs neues Spiel geht eben nicht nur in dieser Hinsicht seinen eigenen Weg.
Quelle: PC GamesIndra wandert nicht nur durch das ewige Eis, sondern erkundet abwechslungsreiche Gebiete. Das erleichtert die Orientierung.Während manche Metroidvanias vergleichsweise linear daherkommen (etwa Unbound weiter hinten im Testbereich), wird der Erkundungsfaktor in Axiom Verge 2 groß geschrieben. Manchmal weiß man nicht, wo es weitergeht, dann heißt das Motto eben suchen, suchen, suchen. Zwar trägt Indra einen Kompass aus Lapislazuli bei sich, doch der ist alles andere als hilfreich und zeigt selten an, wo es denn nun weitergeht. Dazu kommt eine Weltkarte, die nützlicher sein könnte. Zwar dürfen Spieler selbst Erinnerungsmarker setzen, aber Items werden nicht eingezeichnet, genauso wenig wie die Ausgangsaltäre, bei denen die Drohne nach einem Besuch im Breach-Bereich wieder herauskommt. Für Entdecker bietet Axiom Verge 2 aber dementsprechend viel Unterhaltung. Neben den Apokalypse-Behältern findet Indra außerdem Briefe und Dokumente an versteckten Orten, die mehr Aufschluss geben über die Hintergrundgeschichte.
Quelle: PC GamesBei diesen Altären kann Indras Drohne das Breach-Universum betreten. Die lila Pixel sind ein beabsichtigter Effekt, um die Verzerrung der Realität anzudeuten.Zumindest theoretisch, denn die von allerlei Schlagworten wie "Nanotechnologie" und "Root-Zugang" durchsetzten Nachrichten ergeben vermutlich dann Sinn, wenn man wirklich jeden verstreuten Zettel aufspürt und studiert, sie tragen in der Gesamtheit aber wenig zu Spielspaß und Verständnis der Handlung bei. Da ist es schon angenehmer, sich mit den paar Gestrandeten zu unterhalten, die ebenfalls in der Dimension festsitzen. Gut, dass diese sich recht kurz fassen, denn die gewählte Schriftart ist teilweise schwer lesbar: H und K sehen sich zum Beispiel zu ähnlich. Ein Grund zur Freude ist, dass Axiom Verge 2 komplett mit deutschen Texten versehen wurde, so steht beim Analysieren der kryptischen Geschichte nicht noch die Fremdsprachenhürde im Weg.
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Wertung zu Axiom Verge 2 (PC)
Wertung:
7/10
Wertung zu Axiom Verge 2 (NSW)
Wertung:
7/10
Pro & Contra
Ungewöhnliches, stimmungsvolles SettingGroße, abwechslungsreiche SpielweltViele erlernbare FähigkeitenUnkomplizierte SchnellreiseGut verborgene Secrets und schöne Puzzle
Schwache KämpfeHandlung ist ziemlich undurchsichtigKarte und Kompass wenig hilfreich
Fazit
Schwächelt bei Kämpfen und Bossen, überzeugt aber mit tollem Level-Design
Bildergalerie
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